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Der Barbaraturm

von dreambase

Ein Förderturm geht auf Reisen…

Der Barbaraturm hat eine ungewöhnliche Reise hinter sich. Früher stand er als Fördergerüst über dem Westschacht der Blei-Zin-Erzbergwerks Grund in Bad Grund im Harz.

Der Westschacht wurde 1933 begonnen und errichte in mehreren Etappen bis 1960 zuletzt eine Tiefe von 518,28 meter. Er diente der Frischluftversorgung ( Bewetterung, Abluftschacht ) sowie zut Förderung von taubem Gestein ( Bergeförderung ) und Beförderung von Material. Auch zur Personenbeförderung ( Seilfahrt) wurde der Schacht genutzt.

Der stählerne Fördergerüst wurde im Jahr 1941 von der Firma Louis Eilers / Hannover errichtet. Die Seilscheibenachse liegt 17,43 meter hoch. Die dazu gehörige Fördermachine, eine elektrische Trommelfördermaschine mit einer Leistung von 125 KW, stammt aus dem Jahr 1942 und wurden von der Firma Schmidt, Kranz & Co. aus Nordhausen konstruiert.

Im Jahr 1992 wurde das Erzbergwerk Grund stillgelegt. Die kleine Anlage Westschacht blieb zunächst mehr oder weniger unverändert erhalten, bis schließlich am 29. März 1999 das Fördergerüst demontiert wurde.

Normalerweise landen Wahrzeichen des Berghaus dann aiuf dem Schrottplatz. Doch das Fördergerüst des Westschachts sollte eine andere Bestimmung erhalten.

Bernd Mudersbach, Bergbauenthusiast und Inhaber der Firma Mudersbach GmbH & Co. KG aus Friedewald, rettete damals den Turm vor verschrottung. Das Fördergerüst wurde sauber in zwei große und mehrere kleine Teile zerlegt und nach Friedewald transportiert. Dort lagerte es 14 Jahre auf dem Hof der Firma Musdersbach und wartete darauf, einen neuen Platz zu finden.

Schließlich entschloss sich die Verbandsgemeinde Gebhardshain, den Turm mit Aussichtspunkt als Ergänzung des in Steinebach befindlichen Besucherbergwerkes Grube Bindweide hier auf der Steineberger Höhe wieder aufzubauen zu lassen. Im Herbst 2013 war es soweit. In Millimeterarbeit wurden die Teile des Turms vor Ort mit großen Kränen zusammen gesetzt. Auch die Trommel des Fördermaschine, immerhin mit einem Durchmesser von 3 Metern, wurden wieder aufgebaut. Im Frühjahr 2014 erhielt der insgesamt 22 Meter hohe Turm schließlich ein kleines Schathaus, ähnlich dem ursprünglichen Gebäude des Westschachts im Harz.

Heute ist das ehemalige Fördergerüst nicht nur ein Anziehungspunkt für Wanderer entlang des Druidensteigs, sondern auch ein wieder gewonnenes Wahrzeichen das einst so bedeutenden Bergbaus im Gebhardshainer Land.

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